Ein kleiner Schritt

Ein kleiner Schritt

das ist bereits geschafft….

18x  15 Kinder auf Internaten, 3 an öffentlichen Schulen untergebracht

Das Bildungssystem in Kenia

Das kenianische Schulsystem ist dem englischen sehr ähnlich. Es wurde 1985 eingeführt. Man kennt folgende Schulformen:

3 Klassen Nursery (Kindergarten),

8 Klassen Primary (Grundschule) und

4 Klassen Secondary (weiterführende Schule).

Die Erziehung beginnt mit 3 Jahren im Kindergarten, der erforderlich ist, um später die Schule besuchen zu können. Meist ist er im Schulgebäude der Grundschule untergebracht.

Er ist eingeteilt in die Baby-Class (3 J),

die Middle Class (4 J) und

die Final Class (5J).

Die Nursery ist eine Art Vorschule ( ECD – Early Childhood Development) mit festem Stundenplan. Kinder zwischen 3 und 6 Jahren müssen vor der Einschulung den Besuch einer Vorschule von mindestens 1-2 Jahren nachweisen. Anders als in Deutschland ist sie mehr auf das Lernen als auf das Spielen ausgerichtet. Schon hier werden 2 Fremdsprachen unterrichtet, English und Suaheli. Zu Hause sprechen die Kinder meist eine der vielen Stammessprachen, sodass Suaheli erst gelernt werden muss. In den weiterführenden Schulen wird ausschließlich in Englisch unterrichtet. Ab 3 Jahren haben die Kinder auch schon Rechnen, Schreiben, Lesen, Sachkunde und Umwelterziehung.

Nach der Vorschule greift das sogenannte 8 – 4 – 4 System:

8 Jahre Primary School (Grundschule),

4 Jahre Secondary School (weiterführende Schule) und

4 Jahre University / College (Hochschule).

Die Primary School ist die erste Phase des Schulsystems. Normalerweise kommen die Schüler im Alter von 6 Jahren für den Zeitraum von 8 Jahren in die Grundschule, beginnend von der 1. – 8. Klasse, bezeichnet als Standard 1 bis Standard 8. Die Kinder werden in Kisuaheli, Englisch, Naturwissenschaften, Mathematik und Sozialwissenschaft unterrichtet, um ihnen eine umfassende Grundbildung zu geben. Der Grundschul-Lehrplan soll einen weitreichend funktionellen und praktischen Unterricht (technische Grundkurse) vermitteln, der diejenigen Schüler, die die Schule nach der Grundschule verlassen, auf das Berufsleben vorbereiten soll, die übrigen auf den Besuch einer weiterführenden Schule.

In 2003 wurden die Schulgebühren für staatliche Primary Schools in Kenia abgeschafft, aber die Kosten für Schuluniformen, Schuhe und Unterrichtsmaterialien (Bücher, Stifte, Hefte) müssen von den Eltern selbst getragen werden. Somit unterscheiden sich diese Kosten kaum von denen an den Privatschulen – ein Grund, warum viele der Kinder die „kostenlose“ öffentliche Primarschule vor der achten Klasse abbrechen. Hinzu kommt bei der Landbevölkerung häufig, dass in den Dörfern nur einfache Schulen mit wenig qualifizierten Lehrern vorhanden sind. Auch werden die Lehrer schlecht bezahlt. Ein Lehrer unterrichtet in den öffentlichen Schulen oft vierzig Kinder und mehr. In vielen Schulen gibt es nicht genügend Bänke für alle Schüler, Bücher oder Karten fehlen, der Boden besteht mitunter aus gestampftem Lehm. Es ist aus diesen Gründen oft notwendig, dass die Kinder eine entfernte Boarding-School (Internat-Schule) besuchen, um einen „guten“ Schulabschluss zu erlangen. Für die Eltern bedeutet dies, dass noch zusätzliche Kosten für Unterkunft und Verpflegung auf sie zukommen. Für die große Mehrheit der Bevölkerung ist dies finanziell nicht erschwinglich.

Am Ende der achten Klasse machen die Kinder eine keniaweit standardisierte Prüfung, das Kenyan Certificate of Primary Education (KCPE), was ihnen den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglicht. Hierbei nehmen staatlich geführte Schulen eine Selektion vor. Schüler mit Bestnoten erhalten Zugang zu nationalen Schulen, alle übrigen Schüler werden an Provinz- oder gar Distrikt-Schulen verwiesen. Schüler, die die KCPE-Prüfung nicht bestanden haben, können das Schuljahr wiederholen oder eine berufliche Weiterbildung angehen. Diese berufliche Ausbildung bietet wiederum zwei Möglichkeiten: den Besuch einer Fachschule für 4 Jahre oder eine Lehrzeit. Etwa 75 % der Schüler besuchen nach der Grundschule weiterführende Schulen.

Die Secondary Schools stehen 14-18jährigen Schülern zur Verfügung. Die Schulzeit beträgt vier Jahre und umfasst die Klassen 9-12, die in Kenia die Bezeichnung Form 1 bis Form 4 (Abschlussklasse) haben. Den Lehrplan ergänzen hier ebenfalls technische Kurse, um denjenigen Schülern eine berufliche Weiterbildung zu ermöglichen, die sich nicht für den Besuch einer Universität/Hochschule qualifiziert haben.

Die Secondary Schools sind kostenpflichtige Gesamtschulen. Es gibt staatliche und privat geführte Schulen. Kinder aus öffentlichen Schulen können sich nur selten die weiterführende Schule leisten, da über 60% der Eltern keine Arbeit haben oder nur hin und wieder einer Tätigkeit nachgehen können. Öffentliche Sekundarschulen kosten die Schüler täglich ungefähr einen Euro. Für viele Kenianer ist dies unbezahlbar, da 1/5 der Menschen weniger als einen Euro pro Tag zum Leben hat. Teure private Internat-Schulen kann sich nur eine wohlhabende Minderheit leisten. Zum Teil aber werden Stipendien für begabte und bedürftige Kinder vergeben.

Die 12. Klasse schließt mit dem Kenyan Certificate of Secondary Education (KCSE) ab, das zu einem Studium berechtigt, wobei hier auch wieder Regeln für den Notendurchschnitt greifen (ähnlich dem Numerus Clausus).

Das kenianische Schuljahr beginnt im Januar und ist in 3 Terms (Trimester) unterteilt: Januar bis März (14 Wochen), Mai bis Juli (14 Wochen) und September bis November (9 Wochen). April, August und Dezember sind Ferienmonate. Somit beläuft sich das Schuljahr auf 37 Wochen. Schuljahresende ist immer im November.

Es ist noch anzumerken, dass arme Familien, besonders Nomaden-Familien ihre Kinder oft lieber für die Feldarbeit oder zum Ziegen-Hüten einsetzen, als sie zur Schule zu schicken. Mindestens eine Million Kinder gehen nicht zur Schule. Auch ist die Zahl der Schulabbrecher hoch, besonders die der Mädchen. Sie sind ohnehin benachteiligter.

Quellen:
Wir helfen in Afrika e.V., Freundeskreis Umoja e.V., Future for Kids – Kenya e.V., Helft Helfen, Wir helfen den Kindern Kenias, Mit dir fängt es an e.V., nano, DW Made for minds